Qualifiziertes Entzugsprogramm
Das Qualifizierte Entzugsprogramm vereint den körperlichen Entzug und die psychologische Auseinandersetzung mit der Suchterkrankung in einer intensiven vierwöchigen Behandlung.
Nach dem körperlichen Entzug arbeiten Sie an Themen, welche die Klinik Südhang für alle suchterkrankten Menschen als zentral erachtet. Dafür nehmen Sie an den wesentlichen therapeutischen Modulen des Behandlungsprogramms «Mensch und Sucht» teil.
Diese Behandlung geht somit über die körperliche Entgiftung hinaus, daher die Bezeichnung des qualifizierten Entzugsprogramms. Das Angebot eignet sich als Einstieg in die stationäre Suchtbehandlung oder kann als Krisenintervention bei Rückfällen dienen.
Beim Qualifizierten Entzugsprogramm begeben Sie sich für den Entzug und den Start der Therapie in die stationäre Suchtbehandlung der Klinik Südhang in Kirchlindach. Falls Sie im Kanton Bern wohnhaft sind, können Sie bei genügend Stabilität die Behandlung nach zwei Wochen auch in der Tagesklinik fortsetzen.
- Die Behandlung erfolgt stationär und allenfalls tagesklinisch in der Klinik Südhang in Kirchlindach.
- Das Angebot ist auf vier Wochen ausgelegt.
- Es stehen 72 und 18 tagesklinische Behandlungsplätze zur Verfügung. Die Therapien finden in Einzel- und Gruppensitzungen statt.
- Kostengutsprache erforderlich bei Wohnkantonen GL, JU, SH, TG, TI, VS und ZH. Für den allfälligen Übertritt in die Tagesklinik ist Bern als Wohnkanton Voraussetzung.
- Die Kosten werden durch die Grundversicherung der Krankenkasse und vom Wohnkanton übernommen. Bei einem stationären Aufenthalt bezahlen Sie einen Spitalbeitrag von CHF 15.00 pro Tag.
- Sie werden stets durch das gleiche Behandlungsteam (Ärzt*innen, Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen, Pflegefachpersonen) begleitet.
Ablauf des Qualifizierten Entzugsprogramms
- Tag 1 – Eintritt in die Klinik
Sie kommen an und beziehen Ihr Zimmer. Ab dem ersten Tag haben Sie wöchentliche Gespräche mit Fachpersonen aus Ihrem Behandlungsteam.
- Woche 1 – Qualifizierter Entzug
Der Entzug wird stationär durchgeführt. Während des Entzugs werden Sie eng begleitet und regelmässig ärztlich untersucht. Bei Bedarf ist eine Pflegefachperson rund um die Uhr für Sie da.
- Woche 2 bis 4 – Psychotherapie
Sie nehmen an zentralen therapeutischen Modulen des Behandlungsprogramms «Mensch und Sucht» teil. Falls der Entzug bereits anderswo erfolgt ist, kann direkt hier eingestiegen werden.
- Austritt – Nachsorge
Der Austritt erfolgt in der Regel nach vier Wochen und wird gemeinsam mit Ihnen vorbereitet. Bei Bedarf können Sie weitere Behandlungsmöglichkeiten der Klinik Südhang oder von anderen (Partner)Institutionen wahrnehmen.
Suchtmedizinische Abklärung
Bei einem medizinischem Check-up und einem psychiatrischen Erstgespräch werden Sie auf sämtliche körperliche, kognitive und seelische Leiden abgeklärt, die neben oder aufgrund Ihrer Suchterkrankung auftreten. So kann sichergestellt werden, dass die weiterführende Behandlung vollumfänglich auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt werden kann.
Dabei gilt: Die Klinik Südhang verfügt über ein klares Angebot, konzentriert sich auf ihre Kernkompetenzen und arbeitet eng mit Partnerinstitutionen zusammen. Möglicherweise wird beim Erstgespräch klar, dass das Angebot einer anderen Institution besser auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.
Qualifizierter Entzug
Im Qualifizierte Entzugsprogramm findet der Entzug im stationären Rahmen der Klinik Südhang in Kirchlindach statt.
Im Entzug erleben Körper und Geist einen Mangel, der mit intensiven Beschwerden einhergehen kann. In der stationären Behandlung können Sie auf die 24-Stunden Betreuung durch kompetente Fachärzt* innen und Pflegefachpersonen vertrauen, das auf allfällige Entzugserscheinungen reagiert und Sie falls nötig auch medikamentös unterstützt. Ausserdem werden Sie von Anfang an auch psychologisch begleitet und dazu angeregt, sich mit Ihrer Suchterkrankung auseinander zu setzen.
Alternativ ist Ihr Entzug bereits in einer anderen Klinik des Versorgungsnetzwerks erfolgt, bevor Sie das Qualifizierte Entzugsprogramm starten.
Psychotherapie
Bei der Psychotherapie der Suchterkrankung werden Kopf und Körper vom Suchtmittelkonsum entwöhnt und alternative Verhaltensweisen erarbeitet, trainiert und aufgebaut. Sie stellen sich der Frage, was bei Ihnen zur Suchterkrankung geführt hat und arbeiten an möglichen Ursachen. Das können unbefriedigte Bedürfnisse sein, Themen mit Ihrer Herkunftsfamilie oder andere Faktoren, die bei Ihnen Stress auslösen etc.
Im Rahmen des Qualifizierten Entzugsprogramms hat die Klinik Südhang die wesentlichenTherapieinhalte aus dem gesamten Behandlungsprogramm «Mensch und Sucht» für Sie ausgewählt und zusammengestellt. Sie setzen sich in ausgewählten Modulen mit verschiedenen Aspekten Ihrer Suchterkrankung auseinander.
Die Psychotherapie kann entweder stationär oder tagesklinisch absolviert werden. Für einen Übertritt in die Tagesklinik müssen die Patient*innen jedoch körperlich und psychisch stabil sowie im Kanton Bern wohnhaft sein.
Was kommt danach?
Bereits während der Behandlung ist die Zeit danach ein grosses Thema und Sie bereiten gemeinsam mit den Fachpersonen aus Ihrem Behandlungsteam den Abschluss bzw. Austritt aus der Therapie vor.
Einerseits setzen Sie sich in den Modulen des Behandlungsprogramms «Mensch und Sucht» stark mit der Rückfallprävention und der Gestaltung des eigenen Alltags auseinander. Andererseits können Sie bei Bedarf ein weiterführendes Angebot in Anspruch nehmen, wobei die Klinik Südhang Sie bei der Auswahl, der Organisation und beim Übertritt unterstützt und begleitet.
Nach dem Individuellen Psychotherapieprogramm ist die Weiterführung der Behandlung durch die Klinik Südhang im ambulanten Rahmen möglich. Alternativ können Sie sich bei der Auswahl von Angeboten von anderen (Partner)Institutionen beraten lassen. Die Klinik Südhang kann dafür auf ein breites Netzwerk an Kooperationspartnern und eine Auswahl an Nachsorgeangeboten zurückgreifen.
Stationäre Behandlung
Bei einem stationären Aufenthalt lassen Sie Ihren suchtbelasteten Alltag zurück und wohnen in der Klinik Südhang in Kirchlindach. Hier finden Sie einen geschützten Rahmen, um sich auf Ihre Behandlung einzulassen und sich vertieft mit sich und Ihrer Suchterkrankung auseinanderzusetzen.
Tagesklinische Behandlung
Bei einer Behandlung in der Tagesklinik wohnen Sie weiterhin zuhause und nehmen unter der Woche tagsüber am Therapieprogramm in Kirchlindach teil. Sie erhalten dadurch einen festen Rhythmus sowie eine Tagesstruktur und können neue Erkenntnisse laufend im Alltag umsetzen.
Ich möchte mich beraten lassen.
Ihre Suchterkrankung kann therapiert werden. Die Kontaktaufnahme ist der erste Schritt auf dem Weg in ein gesundes und selbstbestimmtes Leben.
Ich möchte eine Anmeldung machen.
Die Anmeldung kann durch eine ärztliche Zuweisung erfolgen. Sie können sich aber auch selber direkt bei uns für eine Behandlung anmelden.