Selbstfürsorge
Einen liebevollen Umgang mit sich selbst finden
Hier üben Sie einen liebevollen Umgang mit sich selbst: Sie arbeiten an emotionalen Wunden, erlernen einen guten Umgang mit erlebtem Stress. Dabei treten Sie achtsam in Kontakt mit Ihren Gefühlen.
- Selbstfürsorglich lebt jemand, der/die gut zu sich schaut, seine Bedürfnisse kennt und diese angemessen befriedigt.
- Abhängigkeitserkrankungen entwickeln sich oft auf dem Boden emotionaler Wunden und ungestillter menschlicher Grundbedürfnisse.
- Um Ihre Ziele zu erreichen, kann es nötig sein, emotionale Wunden zu lindern und die unbefriedigten Bedürfnisse aus der Vergangenheit zu stillen.
- Viele suchterkrankte Menschen erleben inneren Stress. Ein guter Umgang mit erlebtem Stress kann erlernt werden.
- Schmerzhafte Gefühle und Stress sind oft der Auslöser für Rückfälle.
Wissenswertes zum Thema Selbstfürsorge
Umgang mit emotionalen Wunden
Der Mensch ist ein verletzliches Wesen. Werden seine Bedürfnisse nach Geborgenheit, Annahme und Unterstützung in der Kindheit oder auch später nicht gestillt oder erfährt er sogar Gewalt, führt dies zu emotionalen Mangelzuständen oder Wunden, die ihn ins Erwachsenenalter begleiten.
Suchtmittel lindern verlässlich unangenehme Gefühle wie Angst, Scham oder seelischen Schmerz. So entwickeln sich Abhängigkeitserkrankungen oft auf dem Boden emotionaler Wunden und ungestillter menschlicher Grundbedürfnisse. Um der Abhängigkeit den Boden zu entziehen, kann es nötig sein, die emotionalen Wunden zu lindern und die unbefriedigten Bedürfnisse aus der Vergangenheit zu stillen.
Frische Gefühle – alte Gefühle
Frische Gefühle informieren den Menschen über seine Bedürfnisse und geben ihm Kraft und Ideen, wie er diese erfüllen kann. Sie helfen ihm, fürsorglich zu leben und beeinflussen sein Handeln, oft ohne dass er es bewusst mitbekommt. Emotionale Wunden aus der Kindheit färben nicht selten auf das aktuelle Erleben ab. Diese alten Gefühle können sich wie bekannte Sackgassen anfühlen und können Ausgangspunkt von psychischen Erkrankungen sein, namentlich Depressionen, Angststörungen oder Suchterkrankungen. In den Modulen zur Selbstfürsorge richten Sie Ihren Blick nach innen, dahin wo Sie fühlen. Das mag ungewohnt sein und wird oft vermieden, weil da auch alte schmerzhafte Gefühle wohnen. In der Therapie werden Sie begleitet und ermutigt, den Blick in Ihr Herz zu wagen und die Kraft und Weisheit Ihrer Gefühle für ein selbstfürsorgliches Leben nutzen zu lernen.
Stress
Die Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen löst bei vielen Menschen intensive körperliche Anspannungszustände aus, die nur schwer auszuhalten sind. Das kann zu schädlichen Handlungen führen, um eine kurzfristige Spannungsreduktion zu erfahren. In den Modulen zur Stressregulation lernen Sie, die innere Aktivierung wahrzunehmen und einzuordnen, damit Sie entsprechend reagieren und diese besser steuern können. Die dazu notwendigen Fertigkeiten werden erarbeitet und in den Alltag integriert.
Die Module zum Schwerpunkt Selbstfürsorge
Stressregulation
«Stress» ist ein häufig verwendeter Ausdruck für «zu viel Druck, Ruhe- losigkeit, Überforderung, Orientierungslosigkeit», etc. und laut der Weltgesundheitsorganisation WHO die grösste Gesundheitsgefährdung des 21. Jahrhunderts. Doch was ist «Stress» eigentlich? Was genau empfinden wir im Körper, wenn wir Leistungsdruck und Überforderung erfahren? Welche Strategien kennen Sie im Umgang mit Anspannung und welche davon sind förderlich und zielführend? Diesen Fragen gehen wir im Modul Stressregulation nach und suchen nach Möglichkeiten und Wegen, dem Erleben von schädlichem Stress auf hilfreiche Art und Weise zu begegnen. Mit vielen praktischen Übungen und Anleitungen erlernen Sie Fähigkeiten, um akuten Stress selbstwirksam zu bewältigen und anhaltende innere Stresszustände nachhaltig zu verringern.
Umgang mit Gefühlen
Gefühle bestimmen unser alltägliches Erleben und Verhalten, sie treten schnell und häufig unbewusst auf. In den Modulen Umgang mit Gefühlen werden Sie dabei unterstützt, achtsam in Kontakt mit Ihren Gefühlen zu treten und den Kontakt zu halten. Sie lernen Ihre Gefühle und die ihnen zugrundeliegenden Bedürfnisse zu differenzieren. Im Modul Umgang mit emotionalen Wunden entdecken Sie Ihre individuellen emotionalen Schemata und arbeiten an der Transformation Ihrer schmerzlichen Gefühle. Sie tun dies nach dem Grundsatz der Emotionsfokussierten Therapie «you have to feel it in order to heal it» (Übersetzung: «Man muss etwas fühlen, um es heilen zu können»). Sie stärken Ihre selbstwirksame Bedürfnisbefriedigung, was zu Ihrer Gesundung beiträgt. Das Ziel: dass Sie sich nicht nur besser fühlen, sondern «besser im Fühlen» werden.
Emotions- und Stressregulation
In diesem ambulanten Gruppenangebot lernen Sie, Ihre eigenen Emotionen besser zu verstehen und mit diesen liebevoll sowie zielführend umzugehen. Der Kurs vermittelt hilfreiche Strategien im Umgang mit Stresssituationen und Konsum-/Suchtdruck. Unter anderem werden Achtsamkeitsübungen, radikale Akzeptanz, persönliche Ressourcenaktivierung sowie Stresstoleranzskills mit praktischen Übungen in der Gruppe angeschaut und trainiert. Dabei liegt der Fokus auf den Umgang mit unangenehmen Emotionen, die Aktivierung hilfreicher Emotionen und der Selbstfürsorge in den Themen der Stress- und Druckregulation.

Therapieauswahl
Im Rahmen des Behandlungsprogramms «Mensch und Sucht» führen verschiedene Reiserouten zum Ziel. Die geeignete Behandlungsform hängt vom Schweregrad Ihrer Suchterkrankung ab.

Hintergrundwissen
Das Behandlungsprogramm «Mensch und Sucht» stützt sich auf das Modell «Mensch und Sucht», das in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Fachpersonen der Klinik Südhang entwickelt wurde.
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Ihre Suchterkrankung kann therapiert werden. Die Kontaktaufnahme ist der erste Schritt auf dem Weg in ein gesundes und selbstbestimmtes Leben.
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Die Anmeldung kann durch eine ärztliche Zuweisung erfolgen. Sie können sich aber auch selber direkt bei uns für eine Behandlung anmelden.