Präsenz
Sich selbst beobachten und kennenlernen
Selbstbeobachtung ist der Schlüssel zur Veränderung von Gewohnheiten. Hier richten Sie Ihren Blick nach innen, entdecken Ihren Schatz. In der Meditation trainieren Sie Achtsamkeit unter Anleitung erfahrener Therapeut*innen.
- Abhängiges Verhalten geschieht oft in einer Art Autopilotenmodus. Darum ist es wirkungsvoll, wenn Sie nach dem Entzug Ihre Aufmerksamkeit und den Blick nach innen trainieren.
- Achtsamkeitsübungen und Meditation unterstützen Sie darin, das eigene Erleben und Verhalten achtsam wahrzunehmen,, zu beobachten und zu verändern. Sie lernen sich selbst besser kennen.
- Die Übungen können erlernt und später jederzeit angewendet werden.
Wissenswertes zum Thema Präsenz
Innere Vorgänge beobachten
In der Meditation üben Sie, sich Ihrem inneren Erleben beobachtend zuzuwenden. In Ihrem Bewusstsein passiert allerlei: Es ist ein ständiges Kommen und Gehen von Sinneseindrücken, Gedanken, Gefühlen und Handlungsimpulsen.
Sobald es Ihnen gelingt, das eigene Denken und Fühlen zu beobachten, ohne reagieren zu müssen, werden Sie die Dinge klarer sehen. Das fühlt sich befreiend, lebendig und liebevoll an. Sich von inneren Vorgängen beobachtend zu lösen, ist eine enorm hilfreiche Erfahrung. Es entsteht ein innerer Raum, der an sich wohltuend ist und in jeglicher Psychotherapie neue Möglichkeiten eröffnet.
Sie werden die Erfahrung machen, dass es möglich ist aus dem fahrenden, durch einen Autopiloten gesteuerten Zug auszusteigen. Sie können sich von den Inhalten des Denkens und Fühlens lösen und bemerken, dass diese nicht Ihr Wesen im Kern bestimmen.
Achtsamkeit trainieren
Selbstbeobachtung ist der Schlüssel zur Veränderung von Gewohnheiten. Gedanken, Gefühle und Handlungsantriebe bloss festzustellen, ohne sie «für bare Münze zu nehmen» oder sich mit ihnen zu identifizieren, ist aber jedoch gar nicht so einfach und muss geübt werden. Der Begriff der Achtsamkeit stammt aus buddhistischen Traditionen und hat seit einigen Jahrzehnten einen festen Platz in der modernen Psychotherapie.
In gemeinsamen Übungen und in der Meditation trainieren Sie Achtsamkeit unter Anleitung erfahrener Therapeut*innen. Sie erleben Ihr Bewusstsein als Neuland, das Sie entdecken und erforschen. So gewinnen Sie Einsichten und zunehmende Kontrolle auch über Ihr Konsumverhalten. Und das Schönste daran: Diese Fertigkeit dient nicht nur der Therapie der Abhängigkeit. Achtsamkeit führt Sie in einen Zustand grösserer Präsenz im Hier und Jetzt und öffnet Türen zu mehr Lebendigkeit, Freiheit und Mitgefühl.
Die Module zum Schwerpunkt Präsenz
Präsenz kennenlernen und erleben
Hier lernen Sie kurze und einfache Achtsamkeits- und Meditationsübungen. Der Atem, der Körper oder die Sinne bieten gute Ankerpunkte, um den Moment bewusst wahrzunehmen, Gedankenkreise zu unterbrechen und sich im Hier und Jetzt zu verorten. Der Fokus richtet sich dabei auf Übungen, die im Alltag eingesetzt werden können und die Präsenz im Augenblick fördern. Automatisiertes Handeln, Denken und Fühlen werden so achtsam erforscht. Dadurch wird die Fähigkeit zur Distanzierung und Veränderung von gewohnten Reaktionen und Handlungsabläufen gefördert. Die dabei gemachten Erfahrungen tauschen Sie gelegentlich in der Gruppe aus. Ohne Vorkenntnisse können Sie hier erste Erfahrungen in einer achtsamen Alltagspraxis machen.
In einem nächsten Schritt üben Sie mithilfe von Achtsamkeits- und Meditationsübungen die Selbstbeobachtung. Hierfür kommen verschiedene Methoden wie MBSR (Mindfulness-Based Relapse Prevention, d.h. Achtsamkeitsbasierte Rückfallprävention bei Substanzabhängigkeit) nach Jon Kabat Zinn, Yoga, achtsame Atmung, Metta Meditation oder Zen zur Anwendung. Die Grundlagen der Achtsamkeit werden theoretisch vermittelt, dann praktisch in der Gruppe eingeführt und letztlich selbstständig angewendet.
Automatisiertes Handeln, Denken und Fühlen werden so achtsam erforscht. Dadurch wird die Fähigkeit zur Distanzierung und Veränderung von gewohnten Reaktionen und Handlungsabläufen gefördert. Die dabei gemachten Erfahrungen tauschen Sie in der Gruppe aus.

Therapieauswahl
Im Rahmen des Behandlungsprogramms «Mensch und Sucht» führen verschiedene Reiserouten zum Ziel. Die geeignete Behandlungsform hängt vom Schweregrad Ihrer Suchterkrankung ab.

Hintergrundwissen
Das Behandlungsprogramm «Mensch und Sucht» stützt sich auf das Modell «Mensch und Sucht», das in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Fachpersonen der Klinik Südhang entwickelt wurde.
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Die Anmeldung kann durch eine ärztliche Zuweisung erfolgen. Sie können sich aber auch selber direkt bei uns für eine Behandlung anmelden.